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  • Wenn du einen anständigen Menschen einen Lumpen nennst, wird er dir vielleicht verzeihen; ein Lump niemals.
  • Wenn du dich mit einem Mächtigen anlegst, nützt dir das Recht nichts, außer ein Mächtigerer gibt es dir.
  • Wenn das Recht auf der Seite des Machthabers ist, muss Recht Recht bleiben; ist es auf der Seite des anderen, muss es geändert werden.
  • Tröste dich, wenn du Recht hast, und freue dich, wenn du Recht bekommst.
  • Wer sich durch das sichere Wissen im Unrecht zu sein, nicht beirren lässt, ist zum Herrschen geboren.
  • Die "billig und gerecht Denkenden" denken wie ich, denkt sich der Richter.
  • Das Leben könnte so einfach sein, wenn alle so dächten wie ich, denkt sich der Spießbürger.
  • Es entscheidet sich um so leichter über eine Sache, je weniger man von ihr versteht. Das macht die Stammtischpolitik so erfolgreich.
  • Für die Meisten bedeutet das Leben Kampf: Nach einem Erfolg darum, dass er keinem anderen angerechnet wird; nach einem Misserfolg darum, dass er einem anderen angerechnet wird.
  • Ein Anwalt, der nicht bedenkt, dass die Ausübung richterlicher Gewalt den psychologischen Gesetzen der Machtausübung folgt, wird kaum großen Erfolg haben.
  • Man muss Verträge schließen, solange man sich verträgt, weil man sie braucht, wenn man sich nicht mehr verträgt, und dann nicht mehr schließen kann.
  • Menschen meinen nicht, was sie sagen, sondern was sie tun.
  • Man will nur das, wofür man bereit ist, Opfer zu bringen. Man glaubt nur das, was man bereit ist zu tun. Alles andere sind fromme Wünsche und nicht verwirklichte Träume.
  • Als Erzieher unserer Kinder habe ich am meisten über mich selbst gelernt.
  • Oft wünsche ich mir mehr echte Demokraten, die unbeirrbar an demokratischen Spielregeln festhalten.
  • Zu oft treffe ich Zufallsdemokraten. Sie sind Demokraten, weil gerade Demokratie ist, und halten sich an demokratische Spielregeln nur, wenn sie vom zustandegekommenen Ergebnis überzeugt sind oder selbst einen Nutzen davon haben.
  • Unabhängig davon, wer gerade an der Regierung und wer in der Opposition ist, weiß die Opposition immer, was richtig ist, und die Regierung macht es immer falsch.
  • Das "Glück" des Unbelehrbaren kann man nicht mehren, man kann es nur stören.
  • Wunschträume sind Idealbilder und zauberhafte Dichtungen der Seele. Mit ihrer Verwirklichung werden sie zerstört.
  • Es ist erstaunlich, wie begriffsstutzig intelligente Menschen werden können, wenn die Debatte auf ein Ergebnis zuläuft, das ihnen nicht behagt.
  • Wenn es keinen Gott gäbe: Wenn es nichts außerhalb dieser Welt gibt, dann ist diese Welt, wie sie ist, weil sie (zufällig) so ist, wie sie ist; dann ist die Suche nach einem Sinn hoffnungslos, weil es nur die Dinge gibt, wie sie sind, und hinter den Dingen - nichts.
  • Wenn die Qualität von Argumenten (allein) nach dem Renommee der Diskutanten bemessen wird, muss man sich nicht wundern, dass mehr gegen das Renommee des Diskussionsgegners als zur Sache diskutiert wird.  
  • Was ist das für eine Diskussionskultur, in der das Ansehen der Diskutanten über die Argumente triumphiert?
  • Wenn das Unsägliche sagbar wird, wird es zumindest einen psychisch verwirrten Einzeltäter geben, der es tut.
  • Die Demokratie spielt Diktatur: Der Souverän befindet sich in Quarantäne.
  • Sich auf den falschen Weg verständigen, weil man sich über den richtigen nicht einigen kann, das nenn ich politischen Pragmatismus.
  • Die Realität trifft uns mit voller Wucht, ganz gleich wie hoch oder wie gering die Wahrscheinlichkeit für ihren Eintritt war.
  • Freiheitskämpfer waren zu allen Zeiten in den Augen ihrer Herrscher Terroristen oder bestenfalls Rebellen.

Meinen Töchtern ins Poesiealbum

1988

"Das Gute, dieser Satz steht fest,
ist stets das Böse, was man lässt",
so steht bei Wilhelm Busch zu lesen.
Mir ist das nie genug gewesen.

Wer Böses lässt, ist noch nicht gut,
solange er nichts Gutes tut!
Lass uns nach der Erkenntnis leben,
die St. Jakobus uns gegeben:

"Es sündigt" - dies steht für mich fest -,
"wer Gutes tun kann und es lässt."
Willst du nach der Moral verfahren,
wirst du die Reue dir ersparen.

1989

Durch Schaden, heißt es, wird man klug.
Als Motto scheint’s mir nicht genug;
Denn klug durch Schaden wird der Wicht,
Der vor dem Schaden klug noch nicht.

So ist denn klug von rechter Art,
Wer vor dem Schaden sich bewahrt,
Sich lässt belehren vor der Tat
Und hört auf einen guten Rat.

Drum wandle ich das Sprichwort um:
Wer (nur) aus Schaden lernt, ist dumm.
Sei deshalb klug, erkenn’, was gut:
Wenn man, was Weise raten, tut.

© Roland Bornemann
Vervielfältigung oder öffentlicher Vortrag der Gedichte mit Urheberangabe gestattet.